
Ausgehend von der Kombination Erwerbsanbau und Erhaltungszucht in einem biologisch-dynamischen Betrieb ist auch Neuzüchtung von offen abblühenden, sprich samenfesten Sorten eines der erklärten Ziele von Kultursaat. Methode der ersten Wahl ist die positive Massenauslese, die bei Selektion aus großen Beständen oft zum Erfolg führt. Mit diesem Vorgehen entstand z.B. die Möhrensorte Rodelika durch strenge Selektion auf harmonische Gestalt von Rübe und Blatt, hohe Süße sowie kräftig-nussiges Aroma. Auch spontan erscheinende "Abweicher" in einem großen und ansonsten einheitlichen Bestand können ein interessanter Ausgangspunkt für die Entwicklung neuer Sorten sein. Vor allem bei Selbstbestäubern wie der Tomate wird die Formenvielfalt meist zunächst durch Kombination erhöht und im weiteren Verlauf über Selektion und Einzelpflanzen-Nachkommenschaften in Richtung der gewünschten Linien fortentwickelt.
Über die klassischen Zuchtziele Ertrag und äußerliche Einheitlichkeit hinaus (die für die Erwerbsgemüsebaupraxis und die behördliche Zulassung z.B. beim Bundessortenamt von Bedeutung sind) werden in der biodynamischen Pflanzenzüchtung in erster Linie solche Aspekte berücksichtigt, die positiv im Hinblick auf die Nahrungsqualität zu beurteilen sind. Dies sind im Einzelnen: