
Der Verein Kultursaat e.V. pflegt und entwickelt samenfeste Gemüsesorten für den Ökologischen Landbau. Um einerseits für den ökologischen Erwerbsanbau geeignete samenfeste Sorten zu sichern, zu identifizieren, zu erhalten etc. und um andererseits Ausgangspopulationen für künftige on-farm Gemüsezüchtung zu sichern, hat Kultursaat e.V. eine Sortensammlung praktisch aller im hiesigen Ökolandbau kultivierten Arten aufgebaut. Diese sogenannte Erhaltungszuchtbank umfasst Muster von etwa 750 Gemüsesorten. Im Rahmen von mittlerweile drei Projekten mit dem Titel "Nachhaltige Verbesserung der Verfügbarkeit von ökologisch vermehrtem Gemüsesaatgut durch on-farm Screening und Erhaltungszucht" konnten mehr als 300 Sorten gesichtet und z.T. erhaltungszüchterisch bearbeitet werden.
Das erste Projekt wurde 2007 - 2010 mit Kohlrabi, Möhre und Porree als BÖL-Projekt (Förderkennziffer 06OE154) durchgeführt. Mithilfe der Förderung durch die Software AG-Stiftung sowie das Projekt Obst- und Gemüsegarten Hessen (gefördert durch das HMUELV) konnten 2008 - 2011 die Aktivitäten auf Blumenkohl, Feldsalat, Knollensellerie, Spinat und Zwiebel ausgeweitet werden. Seit 2011 wird das Projekt - gefördert durch Software AG-Stiftung sowie das Bundesprogramm Ökologischer Landbau und anderer Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN; 2810OE081) und die Fa. Tegut - mit den Kulturen Knollenfenchel, Radicchio und Zucchini weitergeführt.
In der Datenbank werden Informationen zu den einzelnen Sorten bereitgestellt. Der Fokus liegt dabei auf anbau- und züchtungsrelevanten Angaben zu den Sorteneigenschaften. Neben der ursprünglichen Beschreibung und den Eckdaten der einzelnen Sorten sind Ergebnisse der verschiedenen Screeningstandorte abrufbar. Die Screeningstandorte sind Kultursaat-Projektnehmerstellen.
alte samenfeste Sorten
die nach dem Screening als "geeignet für den Ökolandbau" bewertet werden und von denen bislang kein ökologisches Saatgut für die Erwerbsanbaupraxis zur Verfügung steht, werden von dem Verein Kultursaat e.V. weiter gepflegt.
Als nicht für den Öko-Erwerbsanbau im deutschsprachigen Raum geeignet eingestufte Sorten werden erhaltungszüchterisch gepflegt, um ggf. zu einem späteren Zeitpunkt als Züchtungsgrundlage zur Verfügung zu stehen.
Die Daten der Sortendatenbank werden - je nach Verfügbarkeit neuer Informationen - vierteljährlich aktualisiert und ergänzt. Für den kontinuierlichen Ausbau und die Weiterführung der Erhaltungszuchtbank werden jährlich ca. 60.000 € benötigt. Dieses Geld wird über Spenden und weitere Projektmittel durch den Verein akquiriert. Wenn Sie die Erhaltungszuchtbank direkt durch projektgebundene Zuwendungen unterstützen wollen, wenden Sie sich bitte an uns.
Übersichtsbeiträge zur Erhaltungszuchtbank wurden anlässlich der 11. Wissenschaftstagung Ökolandbau (2011) sowie des Ökolandbau-Tages der LFL in Freising Weihenstephan (2012) zusammengestellt.
Eine Saatgutabgabe an Dritte ist derzeit nicht möglich.