Daniel

Agronomische und qualitative Eigenschaften

DANIEL ist ein sehr später Blumenkohl mit gedrungenem, stabilem Pflanzenaufbau. Er hat schwere, sehr feste, cremefarbene, gut deckende Blumen, die keine Anthocyanfärbung aufweisen. Der Geschmack ist angenehm, mild und leicht nussig ohne kohlig-strenge Aromen. Die Blätter sind dunkelgrün mit sehr hellen Adern. DANIEL ist für den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstanbau geeignet und bildet einen homogenen Bestand mit einem hohen Anteil an 8er-Größen bei guter Aberntequote.

  • Ergebnisse aus dem Versuchsanbau

    Im Versuchsanbau schätzten Praxispartner die gute Selbstdeckung von DANIEL, die besser als bei den meisten Hybriden abschloss und auch den Sommeranbau ermöglicht. Gelobt wurde der einheitliche Bestand mit großen, schweren und festen Blumen (viele 8er-Größen) und einer recht hohen Abernte in einem nicht zu großen Erntefenster. Geschmacklich wurde DANIEL als gut wahrgenommen, sehr mild und ohne unangenehme Töne. In Sommersätzen (mit Ernte im August) war die Sorte im Vergleich die beste samenfeste Sorte, wobei sie bezüglich Blumengröße und Gewicht mit den geprüften Hybriden mithalten konnten. Im Vertrieb der bingenheimer saatgut wird sie als beste Sorte für den Erwerbsanbau gesehen.

  • Züchtungsgang

    Ausgangssorte war die Sorte REVITO. 2008 lagen drei Saatgutpartien vor: eine aus der staatlichen Saatgutsammlung des IPK Gatersleben, ein Originalmuster von S&G und eine Partie aus dem Sortenarchiv (EHZ-Bank) von Kultursaat. In den Jahren 2008 – 2012 wurde über drei Generationen (in zweijähriger Kulturführung) intensiv und erfolgreich an der Einheitlichkeit und den marktrelevanten äußeren Kriterien, wie der Blumenfarbe und ihrer Festigkeit, gearbeitet. Dabei kamen neben der positiven Massenauslese ebenso die Prüfung und ggf. Weiterführung von Einzelpflanzen-Nachkommenschaften zur Anwendung. In enger Kooperation mit dem biologisch-dynamisch wirtschaftenden Standort von René Groenen in den Niederlanden als zweitem Produktions- und Selektionsstandort wurde eine breitere Anpassung an verschiedene Anbauverhältnisse erreicht. Dabei wurde ein Bestand mit 1.800 Pflanzen geführt. Zur Saatgutgewinnung wurde mit überjährigen Sämlingen (Aussaat im Herbst), einjährigen Sämlingen (Aussaat im Frühjahr) und zweijährigen Stecklingen (Selektion und Stecklingsgewinnung im Herbst) gearbeitet.

    Die komplette Züchtung fand auf dem langjährig biologisch-dynamisch bewirtschafteten Betrieb Gärtnerei Obergrashof in Dachau statt.

    Die Sorte wurde im Mai 2019 vom Bundessortenamt zugelassen. Die Erhaltungszucht findet durch Julian Jacobs am Obergrashof statt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts obliegen u. a. der bingenheimer saatgut.


Rechtlicher Status: Seit 2019 durch das Bundessortenamt zugelassen.

Saatgutanbieter: Bingenheimer Saatgut AG

Züchter: Julian Jacobs, Obergrashof



Sortenbiografie