Brigit

Agronomische und qualitative Eigenschaften

BRIGIT ist eine gesunde, standfeste Buschbohne von mittlerem bis hohem Wuchstyp, guter Wüchsigkeit und mittlerer Reifezeit. Die Hülsen sind lang, gerade und von dunkelgrüner Farbe. Sie haben eine recht lange Standzeit bevor sie markieren und mehlig werden. Ertrag und Pflückleistung sind hoch, die erste Ernte beträgt ca. 80 %, was einer weitgehenden Einmalernte entspricht. Der Geschmack ist bohnentypisch aromatisch mit leichter Süße.

  • Züchtungsgang

    Die Ausgangssorte für die Entwicklung von BRIGIT war FERRARI (Züchterhaus Bakker). Dabei tat sich FERRARI in verschiedenen Jahren als diejenige Sorte mit der höchsten Pflückleistung hervor. Leider waren die Bildekräfte wenig bohnentypisch und eher unangenehm. Wegen der guten Anbaueigenschaften sollte die Bohne dem Erwerbsgemüsebau langfristig verfügbar bleiben, und so wurde sie in die Züchtungsforschung in Wulfsdorf aufgenommen, um mittels Behandlungen am Saatgut mit eurythmischen Gebärden und Meditation die Ernährungsqualität zu verbessern.

    Der Prozess ging über 5 Generationen (ab 2008), und sämtliche Schritte fanden dabei auf dem langjährig biologisch-dynamisch bewirtschafteten Betrieb Gut Wulfsdorf bei Hamburg statt. Das Saatgut wurde jeweils vor Aussaat in Wasser eingeweicht (Saatbad) und anschließend mit den eurythmischen Gesten für „B“ (für „Hülle“ und Wärme), „Venus“ (als zur Bohne passendem Planeten) und der „Kieselgeste“ (zur feineren Durchlichtung und als allgemein pflanzentypische und -stärkende Geste) behandelt. Zusätzlich wurde eine Meditation zu Beginn der Saatbadbehandlung durchgeführt, bei der die mantrischen Worte so gesetzt sind, dass sie die Verbindung der Pflanze mit sowohl den irdischen als auch den kosmischen Kräften unterstützen.

    Die Behandlungen wurden anhand von Untersuchungen mit Bildschaffenden Methoden und der Bildekräfte begleitet, um die Qualität des Einflusses zu prüfen.

    Da die Bohne ein weitgehender Selbstbestäuber ist und anfangs auch nicht an eine Neuanmeldung sondern vielmehr an eine leichte Anpassungszüchtung gedacht war, wurden außer dem Entfernen von mit Blattflecken befallenden und schwachwüchsigen Pflanzen keine Selektionen durchgeführt. Ein Anbauvergleich im Jahr 2014 zeigte jedoch deutliche Unterschiede des Nachbaus relativ zum Aufwuchs des Originalmusters, das vom Züchterhaus erworben wurde. Die Blätter der eigenen Zuchtlinie waren etwas heller, die gesamte Haltung der Pflanze weniger steif und starr: der Wuchs war etwas größer, ausladender, buschiger. Zwar wurden keine Zuckergehalte gemessen, aber der Geschmack von BRIGIT ist deutlich süßer als bei FERRARI. Außerdem schmeckt BRIGIT angenehm aromatisch und bohnentypisch. 
    Die entstandenen Veränderungen sind also nicht auf eine willentlich durchgeführte Kreuzung und nachfolgende Selektion zurückzuführen. Es wurde keine Einzelpflanzenauslese durchgeführt sondern jeweils der Gesamtbestand – ca. 50 m Beet, 3-reihig – gedroschen. Nach erfolgter Zulassung wurde dies in der Erhaltungszüchtung nachgeholt: Jährlich werden seitdem die Pflanzen mit der besten Gesundheit und Standfestigkeit sowie höchstem Bohnenansatz ausgesucht – ca. 100 Stück (aus 300 m² Bestand). Von diesen Einzelpflanzen werden jeweils 2 Bohnen im erntereifem Zustand gepflückt und gekocht verkostet. Die Pflanzen mit den leckersten Bohnen werden ausgewählt – fade oder abweichend schmeckende verworfen. Diese Pflanzen werden als Einzelpflanzen gedroschen und als solche wieder ausgesät. Auf diese Weise sollen Standfestigkeit, Ertrag, Gesundheit und Geschmack zumindest erhalten, wenn nicht nochmals verbessert werden.

    Im Jahr 2017 wurden das biologisch-dynamische Hornmistpräparat in potenzierter Form (D20) und das Hornkieselpräparat (ebenfalls potenziert: D40) angewendet. In der Folge wurde eine Intensivierung des Geschmacks festgestellt, und auch die allgemeine Ernährungsqualität war verbessert. Die Bildekräfte sind (anders als die Ursprungssorte) bohnentypisch: hüllend, wärmend, innenraumbildend mit feiner Durchlichtung und Aufrichtekraft.

    Die Sorte BRIGIT wurde nach zweijähriger Registerprüfung im Dezember 2017 vom Bundessortenamt zugelassen. Die Erhaltungszucht findet durch Christina Henatsch statt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts obliegen u. a. der Bingenheimer Saatgut AG.
     


Rechtlicher Status: Seit 2017 durch das Bundessortenamt zugelassen.

Saatgutanbieter: Bingenheimer Saatgut AG

Züchterin: Christina Henatsch



Sortenbiografie