Kalomira

Agronomische und qualitative Eigenschaften

Die Minigurke KALOMIRA bildet vereinzelt Staubblüten, blüht aber im Wesentlichen „weiblich“. Sie hat einen kräftigen Wuchs und kurze, walzenförmige Früchte von dunkelgrüner Farbe mit einer Länge von 18 bis 20 cm. Die Erträge sind gleichmäßig und gut, bei mittlerem Düngungsniveau wurden 50 bis 60 Früchte erreicht. Die Gurken haben einen milden, gurkentypischen Geschmack und bilden eine leichte Süße. Die Sorte kann mit allen für Schlangengurken üblichen Schnittmethoden kultiviert werden. KALOMIRA ist für den geschützten Anbau geeignet, das Erntefenster reicht bei ungeheiztem Anbau etwa von Mitte Juni bis Mitte August.

  • Ergebnisse aus dem Versuchsanbau

    Im Praxisanbau wird KALOMIRA als eine Minigurke mit gutem Ertragspotential, einem gut zu pflegenden, einheitlichen Pflanzenaufbau und schönen, vollkommen bitterfreien Früchten beschrieben. Auch in mehreren Vorversuchen an verschiedenen Kultursaat-Standorten war sie in der Fruchtausprägung, im Blühverhalten und im Ertrag stabil und überzeugte durch einen milden, angenehmen Geschmack. 

  • Züchtungsgang

    Die Sorte stammt aus einer Anpaarung der Kultursaat-Sorte HELENA mit der sog. reinweiblich blühenden Hybride KATRINA F1 (Biosaatgut von Enza Zaden) sowie aus Selbstungen von KATRINA F1durch Einzelbestäubung von Hand im Jahr 2014. Die Züchtung wurde 2021 abgeschlossen. Sämtliche züchterische Maßnahmen fanden auf dem langjährig biologisch-dynamisch bewirtschafteten Betrieb Oldendorfer Saatzucht in Holste statt. Die Weiterführung der Linien wurde jeweils durch Handbestäubungen mit definierten Eltern durchgeführt. Aufgrund der Boniturergebnisse wurde auf die besten Nachkommenschaften zurückgegriffen. Dabei gab es eine strenge Auslese unter den durchgeführten Handbestäubungen in einem Bestand von 500 Pflanzen auf den Typus von HELENA bezüglich des Blühverhaltens mit nur einzelnen Staubblüten, die nach Möglichkeit in den ersten Wochen der Vegetationszeit auftreten sollen. Die Sorte muss ähnlich wie HELENA durch definierte Handbestäubungen erhalten und vermehrt werden, da sich sonst der gemischtblühende Typ durchsetzen würde.

    Bei der Selektion wurde großer Wert auf exzellenten Geschmack, Ertrag, gesunde Früchte und gute Wüchsigkeit gelegt. Die Geschmacksselektion erfolgte jedes Jahr an jeder einzelnen Pflanze, um die Nachkommenschaften aus den am besten schmeckenden Elternlinien auswählen zu können.

    Die Sorte wurde im Dezember 2022 vom Bundessortenamt als Amateursorte gemäß Richtlinie 2009/145/EG zugelassen. Die Erhaltungszucht findet durch Florian Jordan statt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts obliegen u. a. der Bingenheimer Saatgut AG.


Rechtlicher Status: Die Sorte wurde im Dezember 2022 vom Bundessortenamt als Amateursorte gemäß Richtlinie 2009/145/EG zugelassen.

Saatgutanbieter: Bingenheimer Saatgut

Züchterin: Ulrike Behrendt



Sortenbiografie