Briweri

Agronomische und qualitative Eigenschaften

BRIWERI ist ein mittelfrüher, sehr mehltautoleranter Treibkopfsalat, der sich sehr gut für den beheizten und kalten Frühanbau unter Glas und Folie eignet. Geeignete Pflanztermine sind von Mitte Februar bis Mitte März und Anfang September. Die Größe ist gut bis sehr gut, wenn genügend Platz und Nährstoffversorgung geboten wird. Trotzdem wirkt er ‚kleinrahmiger‘ als moderne Standartsorten.

BRIWERI enthält die Resistenzen 12, 17, 18, 22, 24 und 25 gegen Bremia lactucae. Die Sorte hat ihre besondere Stärke in der ausgeprägten Feldtoleranz gegen falschen Mehltau und bleibt auch nach Befallsbeginn noch einige Tage vermarktbar, was bei Vergleichssorten mit durchbrochener Vollresistenz normalerweise nicht möglich ist. Der Salat bleibt durch die hochangelegte Umblattstellung auch in großem Zustand relativ gut unterlüftet, was ihn sehr robust gegenüber Fäulnis macht. Die Kultursicherheit bei BRIWERI ist sehr gut und gerade bei der risikoreichen Herbstkultur konnten moderne Vergleichssorten (mit sogenannter Vollresistenz) dem Vergleich nicht standhalten. Die Aberntequoten sind seit Jahren konstant und bestätigen die angestrebten Ziele der Züchtung.

BRIWERI bildet mittelgroße, mittelschwere, gut geschlossene feste Köpfe mit kräftigem mittelgrünem Umblatt und blondem Innenblatt. Durch die sehr gute Kopfbildung bleichen die Innenblätter und es findet eine kopfsalattypische Reife statt. Der Geschmack ist sehr gut.

  • Ergebnisse aus dem Versuchsanbau

    Rückmeldungen aus dem Praxisanbau 2016 der Bingenheimer Saatgut AG:

    Vorteile: Besserer Kopfbildung als Zulu, wenig anfällig für Randen. Etwas langsamere Entwicklungszeit. Etwas größeres Anbaufenster als Zulu, da im frühen FL- für erste Sätze brauchbar.

    Nachteile: Eher kleinfallend, wenig Umblatt, Nachteil bei Fäulnis von unten.

  • Züchtungsgang

    Die Sorte BRIWERI entstand ursprünglich aus Selektionszüchtung an der Sorte VERDI. Die Selektionsarbeit wurde von den Kultursaat-Züchtenden B. von Wistinghausen und W. Friedl begonnen und von R. Specht seit 1998 weitergeführt; dabei fanden alle züchterischen Maßnahmen unter Bedingungen der Biologisch-Dynamischen Wirtschaftsweise statt.

    Die Zuchtstämme stehen seither im Frühanbau und im Spätanbau in der biologisch-dynamischen Erwerbsgärtnerei Piluweri in Kultur. Über die ganzen Jahre wurden intensiv die biologisch-dynamischen Präparate angewandt und eine intensive Hinwendung zu der Kultur gepflegt. Es wurden auch Versuche mit Überwinterungspflanzen gemacht, was jedoch keinen Erfolg brachte. Die fortlaufenden Zuchtlinien wurden durch Einzelpflanzenselektion gewonnen und in großen Pflanzenzahlen weitergeführt und getestet.

    BRIWERI wurde 2005 vom Bundessortenamt zugelassen und wird in der Gärtnerei Piluweri erhaltungszüchterisch geführt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufsaatgutes obliegen u. a. der Bingenheimer Saatgut AG.


Rechtlicher Status: Nach Registerprüfung seit September 2005 durch das Bundessortenamt zugelassen.

Saatgutanbieter: Bingenheimer Saatgut AG

Züchter: Richard Specht



Sortenbiografie