Finja
Agronomische und qualitative Eigenschaften
FINJA ist ein gesunder, wohlschmeckender Kopfsalat für den ganzjährigen Anbau. Die kleineren kompakten Köpfe haben ein leuchtend grünes, stabiles Umblatt und sind von salattypischem, mildem Geschmack. Die Sorte zeigt eine gute Widerstandsfähigkeit gegenüber Falschem Mehltau (Bremia lactucae).
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Ergebnisse aus dem Versuchsanbau
In einem Ringversuch zum Vergleich von Favoritenlinien mehrerer Züchterinnen und Züchter konnte sich die Linie als Sortenkandidat bewähren. Die guten Ergebnisse einer Sichtung in mehreren Erwerbsgärtnereien führten zur Anmeldung als Registersorte (KS-UB-SAK-FIN).
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Ergebnisse von Qualitätsuntersuchungen
Die ersten Rückmeldungen aus der Praxis waren besonders positiv und beurteilten FINJAs Geschmack und ihre äußeren Besonderheiten als sehr ansprechend. Die Sorte FINJA wurde im Rahmen einer Untersuchung mit Bildschaffenden Methoden als hochwertiger Salat mit guter Ausreifung und hoher Formintensität beschrieben.
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Züchtungsgang
Das Zuchtziel eines wohlschmeckenden, bremia-stabilen, robusten Kopfsalates für den ökologischen Anbau konnte bei der Sorte FINJA zum Ende des Züchtungsganges etwa 2020 erreicht werden. Sie geht auf eine Kreuzung zwischen der eigenen Zuchtlinie k59 und der Sorte SANTORO aus dem Jahr 2011 zurück. Seit Beginn der Züchtung fand der Anbau unter biologisch-dynamischen Bedingungen in der Oldendorfer Saatzucht statt. Nach der Kreuzung wurde mit der Methode der Individualauslese mit Prüfung der Nachkommenschaften gearbeitet. Es wurden jeweils mindestens zwei Nachkommenschaften verfolgt, da bei Salaten die Gefahr von spontanen Verkreuzungen besteht. Insgesamt wurde aus einem Bestand von mindestens 160 Pflanzen selektiert. In der Zeit der Erntereife sind als Grundlage für die Selektion umfangreiche Bonituren sowie Geschmacksverkostungen vorgenommen worden. Um die Mehltautoleranz zu evaluieren, sind Sichtungssätze im Sommer und im Herbst angebaut worden. Die Samengewinnung fand zur Sicherung der Saatguternte parallel im Gewächshaus und im überdachten Freiland statt.
Über einige Jahre zeigte die Sorte am Standort Oldendorfer Saatzucht keinen Falschen Mehltau, ab 2019 trat leichter Befall auf, der sich aber an anderen Standorten nicht wiederfand.
Die Sorte wurde Mitte Dezember 2023 vom Bundessortenamt zugelassen. Die Erhaltungszucht findet durch Ulrike Behrendt statt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts obliegen u. a. der Bingenheimer Saatgut AG.
Rechtlicher Status: Nach Registerprüfung seit Dezember 2023 durch das Bundessortenamt zugelassen.
Saatgutanbieter: Bingenheimer Saatgut AG
Züchterin: Ulrike Behrendt, Oldendorfer Saatzucht
Sortenbiografie