Holsteiner Platter

Agronomische und qualitative Eigenschaften

HOLSTEINER PLATTER ist eine wüchsige, großwachsende Sorte mit ausladendem blasigen Umblatt mit mittelstarker Wachsschicht und starkem Wurzelvermögen. Sie bildet eine großen flachrunden Kopf mit mittlerer bis fester Blattschichtung, der sich leicht weißputzen lässt für die Sauerkrautherstellung. Bei weiter Pflanzung bis Ende Mai, gutem Düngungszustand des Bodens und guter Wasserversorgung kann man mit hohen bis sehr hohen Erträgen rechnen

( 900 dt/ha und mehr). Unsrere Ertragsmessungen beruhen auf einer Pflanzendichte von 28000 Pflanzen /ha. Gleichmäßige Wasserversorgung ist notwendig, auch wegen der Gefahr von Blattrandnekrosen durch zeitweiligen Calziummangel durch Trockenheit. Düngungsempfehlung: 300 dt/ha Stallmist zur Zwischenfrucht nach Getreide im Vorjahr. Dankbar für Jauchegabe vor der Pflanzung wegen starken Kalibedürfnisses.

Bei der Ernte im Herbst werden i .d. R. zwei Durchgänge nötig sein.

Das Sauerkraut bekommt einen ganz besonderen süß-würzigen Geschmack und ist auch zum Rohgenuss sehr gut geeignet. Die Bildekräftestruktur ist harmonisch und stark.

Als Populationssorte hat sie immer noch ein gewisses Spiel, das aber auf die Größe und Schwere der Köpfe kaum Auswirkung hat.

  • Ergebnisse aus dem Versuchsanbau

    Vor allem bei Selbstvermarktern ist die Sorte beliebt wegen der herausragenden Geschmackseigenschaften. Diese wurden auch durch sensorische Prüfungen bei den Weißkohlversuchen 2002 und 2003 bestätigt.

  • Ergebnisse von Qualitätsuntersuchungen

    Die Untersuchungen mit Bildschaffenden Methoden (Cu-Cl- Kristallisation, Steigbild) und der direkten Bildekräfteuntersuchung ist eine besonders harmonische und außerordentlich kräftige Bildekräftestruktur festgestellt worden.

  • Züchtungsgang

    Die Sorte HOLSTEINER PLATTER wurde 1985(?) von Dr. Becker aus biologisch-dynamischer Erhaltungszüchtung und Anbau übernommen. In mehreren Generationen im biologisch-dynamischen Betrieb Dottenfelderhof hat sowohl der Einfluss des biologisch-dynamischen Umfeldes wirken, als auch die Selektion aus großem Bestand greifen können. Dadurch wurde die Sorte zu einer befriedigenden Einheitlichkeit gebracht. Nach einjähriger Prüfung wurde die Sorte 1994  in das Sortenregister als „weiterer Erhaltungszüchter“ eingetragen.


Rechtlicher Status: Der Verein Kultursaat ist seit Januar 1994 als weiterer Erhaltungszüchter der Sorte beim Bundessortenamt eingetragen. 

Saatgutanbieter:Bingenheimer Saatgut, ReinSaat

Erhaltungszüchter: Dietrich Bauer