Fiola
Agronomische und qualitative Eigenschaften
FIOLA ist eine frühe Sorte im Amerikanertyp und wird durch ihre sehr runde Form und ihren feinen Hals charakterisiert. Die schalenfeste Zwiebel zeigt sich in einem bronzefarbenen Ton. Die frühe Abreife mit Schlotenknick oft noch im Juli führt dazu, dass die Zwiebeln nur bis maximal Ende Januar lagerfähig sind. Je nach Anbaugebiet werden die Zwiebeln mittelgroß, mildfein im Geschmack mit leichter Schärfe.
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Ergebnisse von Qualitätsuntersuchungen
In Untersuchungen mit Bildschaffenden Methoden zeigte FIOLA eine hohe Qualität. Alle entstandenen Bilder zeigten eine Gleichmäßigkeit, mit ganzheitlich fließenden Verbindungen aller Bildbereiche, sowie lebendig bewegter, ausbreitender Dynamik. Kein Abschnüren oder Festhalten von Substanz konnte erkannt werden, sondern ein integriertes Fließen mit selbstragenden Strukturen. Hier war das Verhältnis von Substanzwirkung und Formintensität völlig ausgewogen und ließ keine reduzierenden Merkmale erkennen. Sie wurde als eine vielversprechende Zuchtlinie wahrgenommen.
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Züchtungsgang
Zwiebeln im Amerikanertyp gab es zu Beginn des Zuchthergangs fast nur als Hybridsorten US-amerikanischer und japanischer Herkunft. Für den Zuchtgang von FIOLA blühten 2006 vier Hybriden, nämlich TAKMARK F1, TAKSTAR F1, PARAAT F1 (sämtlich Takii Enza) und SABROSO F1 (Hild), miteinander ab. Sie wurden in der vorangegangenen Sichtung als intermediär, hochrund und sehr früh eingestuft. Zwei Jahre später kam die Populationssorte NEW YORK EARLY (Johnsons) und die Hybride GOLDEN BEAR F1 dazu. Seit dem Anbaujahr 2007 wurde die Population mittels positiver Massenselektion verbessert. Ziel der Selektion war die Erhaltung des oben beschriebenen Sortentyps. Außerdem wurde auf frühe Abreife und die Auswahl großer Zwiebeln geachtet. Die Selektion am Feld und im Lager und gemeinsame Abblüte der Elitezwiebeln fand somit über mehrere Generationen statt. Ausgang für die Selektionen waren jeweils Bestände von mindestens 150 Quadratmetern, wovon die besten 150 Zwiebeln gemeinsam zur Abblüte kamen. Seit 2019 wird die Sorte als solche erhalten.
Der Anbau zur Selektion und die Blüte fanden während der gesamten Entwicklungszeit unter zertifiziert biologisch-dynamischen Bedingungen auf den Flächen der Sativa Rheinau statt.
Mai 2022 wurde FIOLA vom Bundessortenamt als Amateursorte gemäß Richtlinie 2009/145/EG zugelassen. Die Erhaltungszucht findet durch Sativa Rheinau statt. Die Organisation der Vermehrung und der Vertrieb des Verkaufssaatguts obliegen der Sativa Rheinau AG.
Rechtlicher Status: Seit 2022 als Amateursorte gemäß 2009/145/EG beim Bundesssortenamt zugelassen.
Saatgutanbieter: Sativa
Züchter: Fridemann Ebner, Sativa Rheinau AG
Sortenbiografie