Die zunehmende Kommerzialisierung und Privatisierung in der konventionellen Saatgutindustrie führt dazu, dass nur eine geringe Zahl von Hochertragssorten entwickelt und verwendet wird. Um diesem Trend entgegenzuwirken, bauen neue Organisationsansätze und Governance-Strukturen in der Pflanzenzüchtung und Saatgutproduktion auf Gemeineigentum und kollektive Verwaltung. Die Arbeitsgruppe RightSeeds? hat im Rahmen einer Studie untersucht, wie gemeinschaftsorientierte Saatgutgewinnung und Pflanzenzüchtung die agrarökologische Widerstandsfähigkeit im Vergleich zur konventionellen, auf Privateigentum basierenden Saatgutarbeit fördert. Einer der Befunde ist, dass Commons-Strukturen im Vergleich zur konventionellen Saatgutproduktion die agrarökologische Resilienz in mehrfacher Hinsicht fördern.
Kultursaat war Praxisbeispiel für die RightSeeds-Arbeiten; die Studienergebnisse wurden im International Journal of Agricultural Sustainability publiziert. In Ausgabe 1/2022 des Slow Food Magazins skizziert Prof. S. Sievers-Glotzbach ein paar wesentliche Ergebnisse.